The Dictator Named Press
Etwas aufreißerisch vielleicht, diese Überschrift, aber doch gewollt. Wer nach der letzten Wahl sich von den Wahlergebnissen überraschen lies, und nicht merkte, wie die Stimmung in dem Teil des Volkes der nicht einfach Mitläufer ist, sich von den Medienberichten unterschied, wird sich jetzt auch nicht Wundern, wie ein Minister, der den Parteivorstand eines großen Bundeslandes antreten wollte, von Pressevertretern gestürtzt wurde.
honi soit qui mal y pense
Nicht dass ich den Minister sehr sympathisch gefunden hätte. Nein. Was mich nur wundert, ist, wie Leute mit akademischer Bildung auf den Wahrheitsgehalt moderner Medien vertrauen können. Medienkonzerne sind Unternehmen und als solche mit Gewinnerziehlungsabsicht unterwegs. Sprich, ohne hohe “Auflage” kein Erfolg, ohne ansehnlichen Marktanteil (neudeutsch “Quote”) keine Kostendeckung. Wo da die Wahrheit bleibt? Bei sowas subjektiven wie Nachrichten objektiv zu berichten und Marktanteil zu erhalten ist nicht unmöglich. Gute Beispiele (Die Zeit, Stuttgarter Zeitung) und schlechte Beispiele (Bild, Süddeutsche Zeitung, fälschlicherweise immer als SZ bezeichnet) zeigen dass man mit beidem Geld verdienen kann.
Was mich bestürtzt ist der verschwindend geringe Anteil der Einwohner unseres Landes, die sich darüber im klaren ist, dass die wahre Regierung schon längst zur Hälfte aus Mitgliedern der Presseredaktionen besteht.