Write a great speech

von Alex, Tags: gedanken kommunikation konzept rede

Wer schon einmal frei vorgetragen hat, weiß wie schwer es sein kann, eine Rede zu verfassen, und dann auch seine Zuhörer und meistens auch Zuschauer von seinen Ansichten zu überzeugen.

Große Redner halten sich an einige Grundsätze die man leicht befolgen kann, damit die eigene Rede oder das Anliegen auch ankommt.

Einfach und kurz – Wer seine Zuhörer nicht langweilen will, denkt daran wie schwer eine komplizierte und lange Rede im wachen Zustand zu überstehen ist. Komplexe Schachtelsätze und mehr als 15 Minuten strengen in der Regel jeden auch noch so motivierten Zuhörer an.

A List Apart schreibt dazu:

You need to get in, score, and get out. State your idea clearly and quickly. [...] Don’t warm up to your subject by preceding it with generalizations. You don’t need to tell [...] that Tim Berners-Lee invented the web before getting to your point.

Formlos – Wenn man viel Zeit damit verschwenden will, die Anwesenheit zahlreicher Zuhörer zu würdigen und möglichst jeden persönlich begrüßen möchte, dauert das nicht nur Zeit, sondern man verliert die Hälfte aller Zuhörer schon nach dem zweiten Satz an den Gedanken “jetzt begrüßt er alle Anwesenden, ich muss nicht zuhören”.

Gute Redner lassen diesen Teil ganz weg und gehen direkt auf ihr Thema ein.

Sun Tzu:

Wasser kennt keine beständige Form: Wer fähig ist zu siegen, indem er sich [...] entsprechend wandelt und anpasste verdient es, ein Genie genannt zu werden.

Klare Absicht – Viele werden den Teil den Manager nach der Begrüßung direkt nachfolgen lassen, ebenso kennen. Man nennt ihn auch den “Selbstlob”-Teil. Ich empfehle das genauso unter den Tisch fallen zu lassen wie lange Einleitungssätze. Werbung für sich selbst, die eigene Abteilung oder die Firma interessiert niemanden, solange sie sich nicht in klaren Fakten niederschlägt. Wer Gehör finden will, vermittelt eine klare Nachricht, die andere direkt zum Handeln anregen soll.

I can speak right to your heart – Man sollte nie die Emotionen seiner Zuhörer unberücksichtigt lassen. Wer direkt aufzeigt, wo die Vision in seinem Handeln liegt, bekommt auch die Herzen der Zuhörer. Übertreibung ist aber auch hier fehl am Platz.

Dazu nenne ich nur die Vision eines ehemaligen Vorstandschefs eines Deutschen Automobilherstellers, nämlich seinen Konzern zur “Welt AG” zu machen. Zwar ist er gescheitert, aber damals wollte man ihm nur all zu gerne glauben.

Think BIG – Es kommt immer besser an, wenn man nicht nur lokale Dinge berücksichtigt, sondern auch über den eigenen Tellerrand hinaussieht, und dabei seine Zuhörer daran teilnehmen lässt. Oft hilft auch, seine eigenen Ideen mit größeren Ideen zu verbinden.

John F. Kennedy in einem Beispiel:

This country of the United States was not built by those who waited and rested and wished to look behind them. This country was conquered by those who moved forward—and so will space.

Think about later – Nicht jeder ist so einfühlsam und denkt immer daran dass heute in nur einer Minute die ganze Welt wissen kann was in dem allerletzten Dorf passiert. Sogar unser Ministerpräsident und der Papst vergessen dies. Selbst wenn man nur zu einem kleinen Personenkreis spricht, sollte man immer so sprechen dass sich die eigenen Aussagen für den Personenkreis anhören der einen kennt. Ich selbst habe oft erlebt dass Personen die ich noch nie gesehen habe, von anderen gehört haben was ich erzählte. Man sollte so eine Weiterverbreitung des eigenen Wortes nie unterschätzen.

Everything is an image – Forscher haben unlängst herausgefunden, dass das Menschliche Gehirn überwiegend aus Bildern besteht und den Verknüpfungen zwischen ihnen. Wer diese direkt anspricht, überspringt schon von Anfang an eine Barriere zwischen sich und dem Zuhörer.

History repeating – Viele gute Redner zitieren aus bekannten Büchern, Filmen, zentralen Sätzen in der Verfassung oder Gesetzen. Übertreibung schadet auch hier, aber oft verknüpfen Zuhörer dann den gesamten Themenkomplex um einiges leichter.

Finish – Ein starkes Ende erinnert die Zuhörer noch einmal mit einer kurzen Zusammenfassung daran worum es eigentlich geht. Denn oft ist der letzte und der erste Satz genau jener, welcher in die Geschichte eingeht. Zitat: “Ich bin ein Berliner.”

Don’t stop – Man sollte nie aufhören anzufangen. Heißt einer dieser bekannten Sätze. Denn das wichtigste einer Rede ist, sie nicht nur einmal zu schreiben sondern wieder und wieder zu überarbeiten bis man sie hält. Überflüssiges weglassen. Nutzloses streichen.

Wer all diese Ratschläge berücksichtigt, und am allerwichtigsten, niemals etwas übertreibt oder die Fassung verliert, wird ganz sicher eine gute Rede halten.

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